Über die Herkunft des Namens „Tschagguns“ gibt es verschiedene Versionen. Am wahrscheinlichsten trifft zu, dass das Wort vom keltischen iaccana stammt, das soviel wie Bad/Brunnen bedeutet. Dazu trat hier die rätoromanische Aussprache des Anlautes als „tsch“ und die im Rätoromanischen gebräuchliche Betonung auf der zweiten Silbe.

Das Montafon gehörte zum schon im Jahre 940 genannten „Königshof“ in Bludenz und somit auch zur Pfarrei Bludenz.
Tschagguns Gasthof SonneZu Beginn des 15. Jahrhunderts lebten in Tschagguns, zu dem damals auch Vandans gehörte, jedenfalls schon so viele Bewohner, dass im Jahre 1431 „Unser Lieben Frauen Kirchenspiel“ eine selbständige Pfarrei wurde, was nach den damaligen Gepflogenheiten auch bedeutete, dass es eine eigene Gemeinde wurde. Mit der Herrschaft Bludenz und Montafon kam es bereits 1420 an Österreich. 1645 gab sich Tschagguns eine Gemeindeordnung. 1652 erfolgte die Abtrennung von Vandans, das eine neue Gemeinde wurde. Was heute der Bürgermeister ist, war damals der „Geschworene und Vorgesetzte“, der von der Gemeindeversammlung gewählt wurde. Der erste urkundlich erwähnte Geschworene und Vorgesetzte in Tschagguns war Hans Versell I., der 1594 den Grund zum Bau eines Schulhauses kaufte. Das damalige Gemeindeleben war durch die „Kirchenspielordnung“ genau geregelt, von deren vielen Punkten hier nur einer exemplarisch herausgenommen werden soll:
„3. ist es altes Herkommen, dass die Geschworenen das Recht haben, Gebote zur Ausführung von Gemeindearbeiten, insbesondere an Kirche, Pfarrhof, Meßmerhaus, Brücken, Stiegen und Wegen, an den Wuhren und im Gemeindewald zu erlassen. Keiner darf hiezu einen Jungen, der noch nie auf das Tagwerk ging, entsenden. Nur kräftige Leute sollen das Gemeindewerk verrichten. Die Übertretung des Gebotes wird mit 30 Kreuzer bestraft.“

Tschagguns liegt auch an einem alten Säumerweg, der von Bludenz kommend ins hintere Montafon führte. Der „Gasthof Löwen“ in Tschagguns, der die Jahreszahl 1500 trägt, war jedenfalls schon in dieser Zeit Umschlagplatz der Säumer.

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